Marseille – Sehenswürdigkeiten, Highlights & Tipps für deinen Städtetrip

Marseille: Sehenswürdigkeiten, Highlights & Tipps für deinen Städtetrip

Bodenständig & bunt, entspannt & laut, traditionell & multikulti, historisch & hip – Marseille ist eine Stadt der Gegensätze. Und genau das macht sie so sehenswert! Du hast noch keine Vorstellung von Marseille? Keine Sorge – so ging es uns bis vor kurzem auch. Aber wir haben die südfranzösische Stadt diesen Sommer kennen & lieben gelernt – und alle Highlights, die wichtigsten Tipps und natürlich ganz viele Sehenswürdigkeiten in diesem Artikel für dich gesammelt!

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Anreise und Transport in Marseille

Natürlich kannst du von vielen deutschen Flughäfen in knapp zwei Stunden nach Marseille fliegen. Eine nachhaltige und sehenswerte Alternative bietet die Anreise mit der Bahn. Wir sind mit DB SNCF in Kooperation in rund sechs Stunden ohne Umstieg von Karlsruhe nach Marseille gefahren. Die Strecke wird von der Deutschen Bahn in Kooperation mit dem französischen SCNF bedient und die Fahrt im TGV war super angenehm. Während draußen die Hügel und historischen Häuser der Bourgogne oder die Felder der Provence vorbeiziehen, kannst du drinnen entspannt ein Buch lesen, Musik hören oder arbeiten. Die TGV-Verbindung ohne Umstieg fährt einmal täglich und startet in Frankfurt am Main. Zusteigen kannst du aber auch in Mannheim, Karlsruhe, Baden-Baden oder Straßburg. Weitere Infos, Preise und Möglichkeiten zur Buchung findest du auf der Seite der DB.

In Marseille angekommen, kannst du die Stadt entweder zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln entdecken. Wir sind viel gelaufen, weil wir Städte so einfach am allerliebsten erkunden. Für die Fahrt vom Bahnhof zur Unterkunft und weitere Distanzen haben wir aber die Metro genommen. Je nachdem, welche Pläne du für deinen Städtetrip in Marseille hast, lohnt sich vielleicht der Marseille City Pass für 24, 48 oder 72 Stunden. Mit dieser Karte bekommst du kostenlosen Eintritt zu einigen Museen, eine Boots- oder Hop on hop off-Tour, kostenlose Tagespässe für die Öffis und Vergünstigungen in vielen Shops.

Eine etwas andere Art, Marseille kennenzulernen, ist mit dem E-Bike. Während wir eine selbst organisierte Tour auf dem Fahrrad aufgrund des teilweise wilden Verkehrs eher nur für erfahrene Radfahrer empfehlen würden, gibt es auch für alle Gelegenheits-Radler ein Angebot an geführten E-Bike-Touren. Wir haben unsere Tour durch die Stadt und hoch zur berühmten Basilika „Notre-Dame-de-la-Garde“ über TROLIB gemacht. Das hat prima geklappt, die Räder und Helme waren in einem einwandfreien Zustand und wir hatten wirklich jede Menge Spaß!

Highlights und Sehenswürdigkeiten im Zentrum von Marseille

Ich bin ganz ehrlich: Vor unserem Städtetrip nach Marseille hatten wir ein eher durchwachsenes Bild von der Stadt. Leider hält sich bis heute das Vorurteil, dass Marseille eine wenig sehenswerte und eher kriminelle Stadt ist. Wir haben in unserer Zeit vor Ort aber eine völlig andere und vor allem sehr sehenswerte Stadt kennengelernt. Und: Wir haben uns zu jedem Zeitpunkt absolut sicher in Marseille gefühlt!

Der Vieux Port

Am besten startest du deinen Stadtbummel am zentral gelegenen Vieux Port – dem alten Hafen von Marseille. Insbesondere kurz vor Sonnenuntergang ist die Stimmung hier ganz besonders: Bunte Fischerboote kleine Segeljachten und schicke Motorboote wiegen sich in den Wellen, in den umliegenden Restaurants und Cafés ist viel Leben und hoch oben, über den Bootsmasten und den Dächern der Stadt, thront die Basilika „Notre-Dame-de-la-Garde“.

Notre-Dame-de-la-Garde

Wenn du möchtest, kannst du vom Vieux Port auch direkt deinen Aufstieg zur Basilika starten – die übrigens DAS Wahrzeichen von Marseille ist und im Volksmund auch „La Bonne Mère“ (dt. „die gute Mutter“) genannt wird. Um „Notre-Dame-de-la-Garde“ zu erreichen, gibt es drei Wege: Entweder gehst du die knapp 2,5 km (one way) zu Fuß. Alternativ kannst du von der Haltestelle „Capitainerie“ direkt am Vieux Port in den Bus 60 steigen, der dich ohne Umstieg hinauf bringt. Eine dritte Option ist die Auffahrt mit dem E-Bike – beispielsweise im Rahmen einer geführten Tour. Wir haben uns für die dritte Option entschieden und es nicht bereut. Dank Turbo-Modus der Fahrräder war der steile Aufstieg zur Kirche echt gut machbar – und runter kommt man ja bekanntlich sowieso von allein!

MUCEM & Kathedrale von Marseille

Neben dem alten Hafen und der Basilika hat das Zentrum von Marseille aber noch weitere lohnenswerte Zwischenstopps in Petto! Da wäre beispielsweise das 2013 (als Marseille Kulturhauptstadt Europas war) eröffnete Museum MUCEM, das nicht nur architektonisch ein absoluter Hingucker ist! In den Räumen des historisch-modernen Komplexes warten nämlich auch zahlreiche Ausstellungen zum Leben im Mittelmeerraum im Wandel der Zeit. Mit dieser thematischen Ausrichtung ist das MUCEM absolut einzigartig und gehört vermutlich auch deshalb zu den 50 meistbesuchten Museen der Welt.

Aber schon ein ausgiebiger Spaziergang über das Außengelände des Museums (Eintritt frei!) lohnt sich – der Architektur-Mix ist wirklich beeindruckend und besonders Foto-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten!

Direkt neben dem Museum fällt dein Blick sicherlich auf die zentrale Kathedrale von Marseille. Immerhin ist auch die 1896 fertig gestellte Kirche ein absoluter Blickfang und nicht zu übersehen. Durch die Nähe von Kirche und Museum lassen sich beide Gebäude übrigens auch wunderbar zusammen in verschiedenen Perspektiven ablichten – der Kreativität sind quasi keine Grenzen gesetzt…

⋙ Info:
Das Museum ist täglich außer dienstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet (Mai & Juni sowie September & Oktober bis 19 Uhr; Juli & August bis 20 Uhr). Der Eintritt kostet für Erwachsene 11€; der Außenbereich ist frei (Stand: Juni 2023).

Plage des Catalans & Unterwasser-Museum von Marseille

Der Plage des Catalans gehört sicherlich zu den schönsten Stränden von Marseille! Neben einem ausgedehnten Sonnenbad und einer Abkühlung im Mittelmeer wartet hier aber auch eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Das Unterwasser-Museum von Marseille. In fünf Metern Tiefe warten hier zehn verschiedene Skulpturen des britischen Künstlers Jason deCaires Taylor. Das Besondere: Die Statuen sind nicht nur beeindruckend, sondern haben auch eine Umweltbotschaft. Sie sollen auf den Klimawandel und die Veränderung der Weltmeere aufmerksam machen. Und on top wurden die Oberflächen extra angeraut, damit sich dort Mikroorganismen und Korallen ansiedeln können. Wir konnten das Museum selbst leider nicht besuchen, haben aber viel Gutes darüber gehört.

⋙ Info:
Der Besuch des Unterwasser-Museums ist kostenlos und muss selbst organisiert werden. Auf der Webseite des Museums werden manchmal geführte Touren angeboten. Ansonsten kann man die Statuen wohl auch mit einem Schnorchel und Flossen ausgestattet sehen – das empfiehlt sich jedoch nur für fitte Schwimmer mit Schnorchel-Erfahrung.

Palais Longchamp

Etwas außerhalb vom Zentrum von Marseille wartet ein historisches Highlight! 1869 ursprünglich als Wasserspeicher erbaut, um Wasser des Flusses Durance zur Versorgung von Marseille zu speisen, ist der Palais Longchamp mit seinem großzügigen Garten heute beliebter Fotospot, schöner Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen und Museum in einem. Während sich im linken Flügel des imposanten Bauwerks das Museum der Schönen Künste befindet, beherbergt der rechte Flügel ein Naturkundemuseum.

Doch das ist nicht alles: Von nahezu jedem Winkel des Palais Longchamps bieten sich tolle Ausblicke auf Marseille und die Notre-Dame-de-la-Garde. Der Eintritt zum kompletten Außenbereich ist übrigens frei.

Die schönsten Viertel von Marseille

Le Panier

Neben dem Zentrum mit allen bekannten Sehenswürdigkeiten gibt es in Marseille auch viele kleine hübsche Viertel. Unser absoluter Favorit ist Le Panier. Früher war diese Ecke von Marseille eher für hohe Kriminalität und zweifelhafte Geschäfte bekannt. Heute geht es in den engen Gassen aber sehr fröhlich zu. Die hübschen alten Häuser sind bunt gestrichen und beherbergen heute kleine Shops, Cafés oder Galerien. Es gibt überall Street Art, generell einfach viel für’s Auge und eine große Portion Joie de vivre!

Alles in allem ist die Atmosphäre von Le Panier schwer in Worte zu fassen – man muss sie selbst erleben. Wir lassen an dieser Stelle einfach mal Bilder sprechen 🙂

Vallon des Auffes

Im Grunde ist Vallon des Auffes ein kleiner Fischerhafen etwas außerhalb vom Zentrum von Marseille. Rund um das enge Becken, in dem bunte Fischerboote dicht nebeneinander im Mittelmeer wippen, erstreckt sich den steilen Hügel hinauf ein niedliches Viertel mit hübschen Häusern, gemütlichen Restaurants und einem regen Nachtleben.

Übrigens kannst du hier, genauer bei Chez Fonfon, die vermutlich teuerste Bouillabaisse der ganzen Stadt essen. Als Vegetarier haben wir diesen Punkt natürlich geskippt. Aber auch sonst hätten wir vermutlich eher keine (Achtung, festhalten!) 62 € für Fischsuppe ausgegeben.

Cours Julien & Noailles

Die Gegend rund um Cours Julien gehört heute zu den jüngeren Vierteln von Marseille. Hier findest du einige der angesagtesten Bars der Stadt, zahlreiche Second Hand Shops und viel Street Art. Das angrenzende Viertel Noailles ist bekannt für sein multikulturelles Flair. In den engen Gassen findet täglich ein großer Markt mit frischem Obst und Gemüse und Gewürzen statt. Außerdem gibt es unzählige Shops mit Deko und Kunsthandwerk und viele Restaurants mit orientalischen Spezialitäten.

Boots-Tour ins Umland von Marseille: Die Calanques & mehr

Nur knapp 20 km außerhalb von Marseille, auf halber Strecke nach Cassis, liegt der Parc National des Calanques. In diesem wunderschönen Küstenabschnitt findest du atemberaubende Landschaften und versteckte Strände. Berühmt ist diese Region für die sogenannten Calanques – kleine Buchten, die sich tief in die steilen Klippen einschneiden und dadurch wie Fjorde im Mittelmeer wirken. Viele Calanques kannst du auf kürzeren oder längeren Wanderungen entdecken und meist kannst du in den Buchten auch baden. Unser absoluter Favorit war 2022 die Calanque d’En-Vau, zu der du über eine etwas anstrengende, aber wunderschöne, Wanderung gelangst!

Natürlich kannst du die Calanques auch vom Wasser aus erkunden! Vom alten Hafen in Marseille starten zahlreiche Boots-Touren zu den fjordartigen Buchten. Generell ist eine Boots-Tour von Marseille aus eine tolle Idee! Leider hat bei uns die Zeit dieses Mal nicht für einen Ausflug zu den Calanques gereicht, aber wir haben stattdessen mit Les Bateaux Marseillais eine Runde in einer traditionellen Barquette vor der Küste von Marseille gedreht. Das Besondere an dieser Tour? Die früher zum Fischen genutzte Barquette wurde für die Boots-Touren modernisiert und mit einem E-Motor ausgestattet. An Bord gibt es außerdem einen Aperitif mit lokalen Weinen, leckeren Panisses (keine frittierte Kichererbsen-Taler – eine Spezialität der Region) und (wer möchte) frischen Austern und Garnelen. Die perfekte Art, einen besonderen Anlass zu feiern!

Hotel-Tipp für Marseille: Unsere Unterkunft

Wir haben während unserer Zeit im Hôtel Maison Montgrand gewohnt und mochten es sehr! Das Boutique-Hotel ist zentral, aber ruhig, in einer Seitenstraße des quirligen Viertels Vieux-Port gelegen und die Zimmer sind auf mehrere Altbau-Häuser in der Straße verteilt. Es gibt normale Doppelzimmer, die relativ klein sind – aber wir persönlich brauchen bei Städtetrips auch nicht viel Platz. Wer es geräumiger mag, kann aus mehreren Apartments mit Küche wählen. Das Highlight des Hotels ist aber definitiv der wunderschöne und vor allem ruhige Innenhof zwischen Altbau-Fassaden, in dem du morgens dein Frühstück genießen, dich am Nachmittag im Schatten vom Stadttrubel erholen oder den Tag abends bei einem Drink ausklingen lassen kannst…

Restaurant- & Bar-Tipps für Marseille

Die kulinarische Vielfalt in Marseille ist riesig und – verglichen mit vielen anderen südfranzösischen Städten – ist auswärts essen sehr bezahlbar 🙂

Ganz egal, ob du Lust auf arabische Küche (Noailles), die traditionelle Fischsuppe „Bouillabaisse“ oder mediterrane Spezialitäten in einer hippen Markthalle hast – in Marseille wird wirklich jede/r fündig. Und auch das Nachtleben lässt keine Wünsche offen! Hier folgen drei unserer Favoriten:

Les Grandes Halles du Vieux-Port

In dieser relativ neuen Markthalle wartet eine Vielzahl an Ständen, an denen du von großartigen Pizzen über Sushi bis hin zu leckeren Drinks so ziemlich alles bestellen kannst – inklusive zahlreicher Veggie-Optionen! Außerdem gibt es kleine Shops mit lokalen Lebensmitteln. Bei schönem Wetter sitzt man dann außerhalb der Markthalle auf dem großen Platz – insbesondere nachmittags und abends echt schön!

⋙ Info:
Du findest die Markthalle auf dem Cours Honoré d’Estienne d’Orves und sie ist montags bis mittwochs sowie sonntags von 9 bis 0 Uhr geöffnet und donnerstags bis samstags von 9 bis 2 Uhr (Stand: Juni 2023).

Les Grandes Tables de la Friche

Dieses coole Restaurant ist Teil des urbanen Kulturprojekts Friche La Belle de Mai. In einer ehemaligen Tabakfabrik wurde hier ein Treffpunkt für Locals, Besucher*innen und Künstler*innen geschaffen. Zum Komplex gehören neben dem Restaurant mit Außenbereich auch das Café La Salle des Machines (Kaffee, Sandwiches & Snacks) und eine lässige Roof Top Bar, in der es jede Woche mehrere Veranstaltungen gibt.

⋙ Info:
Restaurant, Café und Bar befinden sich im großen Komplex in der 41 Rue Jobin. Das Restaurant ist täglich von 12 bis 14 Uhr geöffnet sowie donnerstags bis samstags zusätzlich von 20 bis 22 Uhr. Montags gibt es hier von 16 bis 20 Uhr außerdem einen Markt. Das Café ist montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr. Die Öffnungszeiten der Roof Top Bar variieren je nach Veranstaltung (Stand: Juni 2023).

Les Danaïdes

In dieser gemütlichen Brasserie gibt es ein täglich wechselndes Menü. Wir haben hier einen absoluten Klassiker der provenzalischen Küche probiert: Pâtes au pistou – das sind Nudeln mit einer Sauce, die dem Pesto sehr ähnlich und doch ganz anders ist. Absolut lecker!

⋙ Info:
Dire Adresse von Les Danaïdes lautet: 6 Square Stalingrad. Geöffnet ist montags bis samstags von 7 bis 21 Uhr und sonntags von 8.30 bis 18 Uhr (Stand: Juni 2023).

Wetter & beste Reisezeit für deinen Trip nach Marseille

Im Grunde kannst du Marseille ganzjährig besuchen. Während es im Hochsommer aber teilweise unerträglich heiß wird, sind die Winter teilweise ungemütlich. Wir würden dir daher die Monate April, Mai, Juni, September und Oktober für einen Städtetrip nach Marseille empfehlen. Wir selbst waren Anfang Juni da und es war zwar schon sehr warm, aber alles in allem angenehm und vor allem noch nicht allzu voll…

*Info/Offenlegung:
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Atout France, dem Tourismusbüro von Marseille & DB SNCF in Kooperation.
Die Zusammenarbeit hat selbstverständlich keine Auswirkungen auf unsere persönliche Meinung.

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